MeinSommerinWels#10: Nicht Sonne – Nicht Mond…

4 Worte, die meinen Nachmittag perfekt beschreiben…

Eigentlich wäre ich ja gerade in Griechenland (am schönsten Arbeitsplatz der Welt in Zakynthos). Und eigentlich wäre am Freitag Finissage.

Aber real bin ich zuhause und darum ist heute FINISSAGE. Und wie ich mich freue, heute hier gewesen zu sein. Viele Tage hatte ich schon die aktuelle Ausstellung im Museum Angerlehner ansehen wollen – aber da ich das Künstlergespräch mit Jutta Pointner als auch ihren Workshop wegen Terminkollision nicht besuchen konnte, bekam ich eine 3. Chance vom Universum und konnte nun zur heutigen Abschluss-Veranstaltung.

Jutta Pointner webt Kunst. Und seit ich in Peru das 1. Mal mit Web-Art in Kontakt kam, bin ich absolut fasziniert davon. 3 bis 12 Monate diszipliniert an einem Stück zu arbeiten, „sie selbst sehe stets nur die ca. 15 aktuellen Zentimeter des Werkes und bekomme das Resultat auch immer mit einem 1. Mal-Effekt präsentiert“ – erfahre ich von der Künstlerin während ihres Rundganges. Fast zu jedem Bild erklärt sie die Hintergründe des Entstehens, die sich durchziehenden Themen sind Tiere – und ein Aufmerksam-Machen auf deren Quälerei, aber auch im Positiven ein Hinweis auf deren Qualitäten wie Achtsamkeit, nach denen sie strebe. Blickfeld, ein wiederkehrender Bildtitel – nach vorne und zurück und die Frau mit dem gelben Rad, symbolisch für die Vergangenheit, hinweisend auf Dinge, die man bereut, nicht getan zu haben.


Und Dinge, die hoffentlich nie mehr passieren, wie der Krieg, den ihr Vater erleben musste. Weder Sonne noch Mond, der Titel des in schwarz gehaltenen Bildes, das im starken Kontrast zur Farbvielfalt der übrigen Werke steht.




Das Leben ist ein Tango, fasst Jutta Pointner zusammen. Der erotische Tanz sieht spielerisch aus, erfordert aber unfassbare Disziplin. Und diese hat die sanft wirkende, mädchenhaft-lächelnde Web-Künstlerin definitiv: um die 180 Web-Werke hat sie in 40 Jahre Schaffens erwoben.


Ich nehme die Welle der Disziplin mit und mache mich auf den Weg, ein weiteres Erlebnis zu „finissieren“… den Planetenweg. Aber durch einen spontanen Abstecher in den Tierpark und zum Gradierwerk verpasse ich die Sonne und starte beim Merkur, gefolgt von der mondlosen Venus. Ich lande auf der Erde, und gebe mich nach Mars der erneuernden Energie des Regens hin. Der Jupiter muss warten bis die Sonne wieder scheint.

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