Yoga – Tradition vs. Hype

Ich bin Pilates-Trainerin…. und da ich ständig nach dem Unterschied zwischen Yoga und Pilates gefragt werden, habe ich mich mal mit meiner eigenen Yoga-Praxis befasst.

 

Als Schulkind in den 80-Jahren, war ich dem Turnen und Ballett verfallen, ging fast den ganzen Tag auf Händen und war zart wie eine Elfe. Eines Tages schenkte mir meine Mama ein Buch, auf dem ein dünner, ausländisch wirkender Mann in einer sehr interessanten Pose den Titel zierte. Ich versuchte es nachzumachen und „verschlang“ 🙂 kurz darauf die Bilder dieses Reptilienmenschen – einem Inder, der auf vielen schwarz-weiß Fotos die Welt des Yogas für mich öffnete. Dass das Yoga war, wusste ich damals nicht bewusst, aber ich liebte die Übungen, die absolute Körperbeherrschung und Konzentration erforderten – und das ist für mich die Essenz vom Yoga.

 

Was Yoga für mich nicht ist – farbig passende Shirts für € 120,- Euro, die zur passenden Matte um € 130,- passen. Yoga-Wochen für € 1.400,-, in denen du die Erleuchtung wohl gleich mitkaufst. Yoga ist für mich eine Lebenseinstellung, eher ein Verzicht als Fülle, ein Besinnen auf Körper und Geist statt auf Äußerlichkeiten. Aber das muss jeder für sich entscheiden.

 

Ich blieb dem Turnen und nicht dem Yoga treu, erlebte aber mein bisher erfüllendstes Silvester 2003/2004, als ich in Byron Bay in Australien einem Yoga-Neujahrs-Retreat beiwohnte, in dem die Gedanken ebenso „clean“ wurden wie das herrliche Essen, das ich noch heute am Gaumen schmecke. In der Ferne die Klänge der  Wellen.

 

Yoga-Stile und Lehrer gibt es wie Sand am Meer. Gehe auf Reise und suche dir – wie auch bei Pilates oder bei Therapeuten – jenen „Lehrer“, der/die dich inspiriert, deren Werte du erstrebenswert findest und die dich auf deinem Weg unterstützen – ob du nun mehr geistige oder mehr körperliche Beweglichkeit suchst.

Das ist für mich auch ein weiterer Unterschied zu Pilates, um den Kreis zu schließen – Pilates hat neben (etwas weniger) Beweglichkeit, den Fokus auf Stabilität. Die Atmung ist bei beiden Ansätzen besonders, aber unterschiedlich – daher halte ich von Mischformen wie Yolates auch gar nichts – nicht Fisch nicht Fleisch.

 

Wofür auch immer du dich entscheidest, regelmäßiges Training ist ein Jungbrunnen für deinen Körper!

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