Vor einigen Jahren hat mich eine liebe Bekannte sehr inspiriert – sie hat zu ihrem 50. Geburtstag ihren Freunden ein ganz besonderes Geschenk gemacht. 50 von Ihnen, die ihr Leben positiv geprägt haben, hat sie im Verlauf des folgenden Jahres einen Dankesbrief geschrieben.
Jemandem Zeit zu schenken ist in meinen Augen das wertvollste Geschenk, um Freundschaft und Liebe auszudrücken.
Ich habe diese Idee für mich übernommen und vor 3 Jahren ein eigene Dankes-Jahr-Challenge begonnen – ich wollte jedes Monat für ein Jahr einer Person DANKE sagen, dass es sie gibt. Und dafür, dass sie dazu beigetragen hat, zu der Person zu werden, die ich jetzt bin.
Zuerst wollte ich einfach meinen Gedanken freien Lauf lassen, aber ein Teil von mir verlangte nach etwas Struktur. Nach kurzem Überlegen habe ich meine Erinnerungen rund um die Person in Kategorien geclustert – die ich von da an auf jeden folgenden Brief angewandt habe. Diese möchte ich heute mit euch teilen:
- Welche ist die erste gemeinsame Erinnerung ?
- Was sind die 3 schönsten gemeinsamen Aktivitäten?
- Was bewundere ich an der Person? Was sind aus meiner Sicht ihre Stärken?
- Wie hat die Person mich geprägt bzw. inspiriert mit ihren Ansichten, Gedanken, Werten, Herangehensweisen, Talenten,…?
- Wofür möchte ich mich von Herzen bedanken?
- Was wünsche ich der Person – das kann auch konstruktive Tipps beinhalten.
- Was wünsche ich der Freundschaft zwischen uns? Worauf freue ich mich in der Zukunft?
Mit diesen Fragen habe ich mich jedes Monat auf die jeweilige Person eingestimmt, mir mit einem Kaffee oder einem Glas Wein eine halbe Stunde Zeit genommen und bin in gemeinsame Erinnerungen eingetaucht. Ich verspürte große Dankbarkeit – dafür, dass ich so wunderbare Menschen kennen darf, die mein Leben bereichern – und dafür, dass ich auf so schöne Erinnerungen zurückblicken darf.
Ich habe Personen ausgewählt, die mir in damals aktuell sehr nahe standen, mit denen ich regelmäßigen Kontakt hatte. Aber es waren auch Personen dabei, die nur über eine kürzer Zeit meinen Lebensweg mit mir geteilt hatten – großteils durch meine beruflichen Umzüge, geographisch bedingt. Die mit ihrer Sicht auf die Welt auch in wenigen gemeinsamen Momenten eine Spur auf meinem Lebensweg hinterlassen haben.
Die Resonanz auf diese für alle so unerwartete persönliche, auf 1-2 Seiten handgeschriebene Post war enorm.
Ich möchte euch ermutigen, dem Wort DANKE und DANKBARKEIT gerade in der jetzigen Zeit Bedeutung zu schenken. Warum? Weil die meisten von uns durch den eingeschränkten Kontakt zu Familie und Freunden einsam sind – das bin ich auch. Ein oftmals ruckeliges Webtelefonat ist kein Ersatz für eine von Herzen kommende Umarmung. In gemeinsame Erinnerungen einzutauchen hilft, aus traurigen Gedanken aufzutauchen und sich auf das Positive, das war – und das vielfältig Lustige, das gemeinsam sein wird zu fokussieren.
Und darum wirkt ein Danke doppelt – dem unerwartet Beschenkten und DIR! Probier es aus!