Schwanentanz

Wenn ich mein Jugend beschreibe, trifft es die Beschreibung „Sportskanone & Kulturbanause“ am besten. Da auch meine Wien-Woche den Sparmaßnahmen in der Oberstufe zum Opfer fiel, kam ich wohl erst so richtig mit meinem Ex-Partner 2006 und seiner kulturellen Familie in Kontakt mit Klavierkonzerten und Opern.

Halt, aber eigentlich stimmt das so nicht – seit meinem 6. Lebensjahr habe ich das Ballett besucht – und jedes Jahr als Abschluss des Trainingsjahres auf der Bühne aufgetanzt. Warum ich es so geliebt habe? Wegen des 2. Teils, wo wir geturnt haben 🙂 (Und im Nachhinein, wegen der Klaviermusik, mit der wir live begleitet wurden). Ich war nie das Tüllrock-/ Spitzenschuh Mädchen, ABER, wenn ich eine Tochter hätte, ich würde sie mindestens 4 Jahre in Ballettunterricht schicken. Die gute Haltung und Körperansteuerung, die ich damals jung und natürlich lernte, blieb mir bis heute erhalten. Und auch, wenn bei einigen Kinder-Ballerinas Jahre mit wenig Sport in der Pubertät folgen mögen, der Körper erinnert sich als Erwachsener, wenn du mit Bewegung wieder beginnst, das kann ich täglich in meinem Studio sehen.

 

 

Ein Traum von mir, seit Jahren, ist es, Schwanensee auf der Bühne zu erleben. Das Glück erschien mir auf eine Litfasssäule und kündigte im Brucknerhaus in Linz eine Aufführung des Russischen Balletts aus Moskau an. In Reihe 5 wurde ich Teil einer magische Aufführung, bei der die feudalen Kostüme und die anmutig-grazilen Bewegungen mich in eine Zeit aus K&K entführten. Wie gebannt folgte ich den vier Akten, fieberte mit der Schwanenprinzessin und hoffte, dass das Gut über das Böse siegt. Aber das sollt ihr selber für euch entdecken.

 

 

Mein erstemale-Tipps:

Tipp 1: Bewege dich von Zeit zu Zeit auf eine dir unbekannte „Bühne“, wenn du eher kulturell bist, besuch doch einmal eine Sportveranstaltung. Oder eine Musikrichtung, die eine Freundin fasziniert, aber dir noch unbekannt ist.

Tipp 2: Und wenn Kultur für dich Neuland ist, gönn dir das Programm, um dich ein bisschen einzulesen und zu -leben.

Tipp 3: Wenn du dir ein neues Erlebnis gönnst, das in einem Saal ist, leiste dir die € 20,- bis € 50,- mehr für gute Plätze – da du das Gleiche wahrscheinlich nie wieder sehen wirst. Und erste Male verdienen feudale Premieren. Glaub mir das macht so oft den Unterschied, ob du Zuschauer mit eingeschränkten Sichtfeld oder Reihe 20 bist, oder empfindest, die Darsteller tanzen/singen/schauspielen nur für dich, wenn du die Mimik siehst, die Muskelspannung, die Muster der Kostüme. Sei es dir wert!

 

PS: Ich finde tanzende muskulöse Männerkörper sind allein schon ein Grund zum Besuch eines Balletts, wobei enge Leggins sollten einfach nicht weiß sein ;-).

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