Land 13/40 Spanien


Eigentlich sollte ich jetzt mit einem Sangria hier sitzen – aber da es 10 Uhr vormittags ist, habe ich mich für einen Kaffee entschieden :-).

Sangria, davon habe ich viel genossen in España :-). Mein lustigstes weil unerwartetstes Mal war ein Geschäftsmeeting am Strand mit dem Entscheid für Sangria grande (weil pico muss ja wirklich klein sein). Wir kamen gut ins Geschäft ;-).



Aber zurück zum Start: soweit ich daran richtig erinnert wurde, war eine spanische Insel mein 1. Flug-Urlaub als Kind – MALLORCA 1983, als Alkohol und Party noch in weiter Zukunft und Strandburgen und Wellenhüpfen meine Gegenwart prägten. Lange Zeit erinnte mich noch das große Handtuch, das uns einer der Strandverkäufer damals feilbot an meinen 1. Spanien-Urlab. Meerblau war es, mit roten Krabben und Fischen – wie habe ich es geliebt.


Einige Jahre vergingen und Weihnachten & Silvestern in TENERIFFA sollten mein ca. 13?-jähriges Herz erfreuen – das allerdings sehr schwer zu arbeiten hatte, stieg ich doch mit 39° Fieber aus dem Flieger und verließ nach 14 Tagen Betthüten das Hotel, ohne den Strand je gesehen zu haben. Ein Papagei wurde mir zum Abschied auf die Schulter gesetzt (mein einziges Erinnerungsfoto!) – er strahlendbunt, meine Gesichtsfarbe wie aus einem schwarz-weiß Film gezeichnet.




Doch die farbigen Zeiten sollten kommen. In der Oberstufe war es nicht Mallorca sondern IBIZA, das uns lange Feiern und wenig Schlafe bescheren sollte. 14 Tage Schaumparty gefolgt von Poolparty gefolgt von Sonnenaufgang-am-Meer-Schwimmen gefolgt von wiederum heißen 39° Körpertemperatur und Ausklang mit grippalem Infekt. Aber lustig wars ;-).


Lustig ging es auch weiter zu Uni-Zeiten, als ich zum 1. Mal das spanische Festland bereiste – so richtig mit Backpack und Herbergssuche vor Ort, bei der meine Freundin Eva und ich in BARCELONA erstmalig so richtig auf die Probe gestellt wurden. (Aber zum Glück erfolgreicher als in Florenz.) Wir genossen die 2. größte Stadt Spaniens, deren Kultur, Strand und Kulinarik und hatten eine muy buen tiempo.



Noch zwei weitere Male sollte ich nach Barcelona zurück kehren – das 1. Mal mit meinem 1. Job, einem EU-Projekt, bei dem unser Meeting im „Muschelhaus“ La Pedrera stattfand. Wie sehr ich die Farbvielfalt und geschwungene Kreativität von Gaudí liebe – am Parque Güell kann ich mich einfach nicht satt sehen.


3x ist dann doch eindeutig oft genug für eine Stadt – und so reiste ich im Tinto-deVerano-Sommer 😉 2016 in das für mich mystische ANDALUSIEN und wurde gemeinsam mit meiner Mama von GRANADA, SEVILLA, CÓRDOBA verzaubert. Ich tauchte ein in ein Märchen-Mosaik aus Moscheen, Burgen und geheimen Gärten und wäre am liebsten darin versunken. Ich weiß nicht, woher meine Faszination für das Maurische rührt, ich verliere mich und die Zeit in den Farben und Formen, Düften und Geschmäckern, 1001-Nacht Geschichten und -Burgen.


Der Besuch der ALHAMBRA war eines meiner bisherig größten Reisehighlights – das mit der Besichtigung von Carcassonne 2019 seine Krönung fand.



Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es noch schöner werden könnte – aber als ich 2019 bei der Rundreise durchs BASKENLAND über die französisch-spanische Grenze ins mir schon so schmackhaft (und das wortwörtlich) gemachte BILBAO gelangte, tanzte mein Herz Flamenco.

Zuerst ein sehr großer Traum, der wahr wurde: die Besichtigung des Guggenheim Museums in Bilbao – eines der für mich schönsten modernen Gebäude, das 1997 nach 4 Jahren Bauzeit fertig gestellt wurde. Ich umkreiste es mehrere Male, so fasziniert war ich von der Architektur und den verschiedenen fotografischen Blickwinkel darauf.



Ich versuche ja generell, wenn ich ein Land bereise, möglichst WENIG darüber zu lesen und vor allem zu sehen (Google, etc.), um den Zauber des Neuen ganz intensiv wahrzunehmen. Beim Guggenheim Museum hatte ich schon so viel gehört und Bilder gesehen – und dennoch, live davor und darin zu stehen nahm mir den Atem.

Die Luft zum Staunen ging uns nicht aus, als wir in Bilbao aber vor allem am Tag drauf in SAN SEBASTIAN von einer Tapas – oder Pintxos-Bar wie die kleinen Häppchen auf baskisch heißen – zur nächsten spazierten, gefühlte 200 Stück auf einer Straße. Ein bisschen davon gustieren, ein bisschen dort geniessen – dazu ein lokaler Wein und wir tanzten durch die Gassen, mit den Sternen um die Wette.

Hier in San Sebastian war ich auch in einem der schönsten meiner bisherigen Unterkünfte – das Hotel lag auf einem Hügel mit Blick über die Bucht und bescherte meinem Fotografenherz einen der schönsten Sonnenaufgangs-Sequenzen, die wir im Panoramafenster-Frühstückssaal mit einem 5 Hauben-Brunch stilvoll zelebrierten.




Zum Feiern wäre auch 2020 gewesen: so sehr hatte ich mich gefreut, 2020, meine 1. Wanderwoche für ein renommiertes Reiseunternehmen zu leiten, das mich zu meinen spanischen Ursprüngen zurückgebracht hätte: Mallorca.

Mit einer sehr lieben Freundin, die als Stewardess Palma so gut kannte, wie ihre Uniform, hatte ich zwei Jahre davor die Insel, die charmante Hauptstadt Palma, die Strände und Buchten und das Tramuntana-Gebirge mit dazugehörige Wanderungen erkundet. Bereits 2019 leitete ich ein Pilates- und Wanderwochenende vor Ort, bei dem jeder Ausflug mit einem vorgelagertem Marktbesuchs-Picknick gekrönt wurde. Ich dachte nie, dass Mallorca so liebenswert ist, die Innenstadt Palma eine Hochburg aus Kreativität und kleinen Läden, Genuss und Leichtigkeit.



Und so werde ich mich auf die Balearen-Insel vorfreuen – und auch die Kanaren möchte ich gerne wiedersehen. Teneriffa von außerhalb des Hotelzimmers ;-), aber vor allem La Gomera und El Hierro. Mit insgesamt 164 Inseln gibt es ja genug spanische Natur zu genießen! Viva España, du wirst mich noch oft wiedersehen – und auch du liebes Madrid, auf dich bin auch sehr neugierig 🙂

Und, ich habe gerade nachgezählt, nach 10 Aufenthalten ist Spanien definitiv jenes Land, das ich am öftesten bereits habe. Danke einem der vielfältigsten Reiseländer, das mich mit so unglaublich schöne Momente beschenkt hat, deren farbenfrohen Erinnerungen meine Seele in diesen etwas schweren Zeiten zum beschwingten Tanze einladen.

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